Spiel

Im selbstbestimmten Spiel konstruieren und rekonstruieren Kinder ihre Lebenswirklichkeit. Sie gebrauchen ihre Phantasie, schaffen soziale Beziehungen, lernen mit allen Sinnen, hoher emotionaler und geistiger Beteiligung und körperlichem Einsatz. Die Persönlichkeit wird ganzheitlich gefördert und gefordert. Sie lernen freiwillig, über Versuch und Irrtum und ohne Versagens- Ängste.

Spiel ist die Haupttätigkeit des Kindes im Kleinkindalter.
Kinder kommunizieren im Spiel. Sie reden, weinen, nehmen Spielmaterial der anderen Kinder, schreien, lachen, berühren oder werfen. Dies alles sind Kommunikationsmöglichkeiten.

Kinder spielen die Welt der Erwachsenen nach. Beispiele:
Wir bauen aus Matten ein Boot und fahren in den Urlaub.
Die Kinder legen ihre Puppen ins Bett und singen ihnen ein Schlaflied vor. Kinder schieben laut schimpfend ein Auto über den Boden.

Kinder spielen im Raum, auf dem Spielplatz, im Wald, im Hallenbad und in der Turnhalle.

Kinder kennen Regeln. Alle sprechen darüber, zeigen, wiederholen und üben. Regeln müssen aktualisiert werden. Beispiel: Materialien, die nicht benötigt werden, werden aufgeräumt.

Kinder entdecken Materialien. Sie setzen sie gezielt, entsprechend und multifunktional ein.
Beispiel: Ein Dach eines Plastik Hauses, welches es schon lange nicht mehr gibt wird als Gitarre genauso gern genutzt wie als Gehhilfe bei „Verletzungen“. Kinder dürfen vieles ausprobieren.

Bei Gefahren schreiten wir ein.
Beispiel: Auf unserem Spielplatz gibt es eine schiefe Ebene. Alle Kinder, die selbständig nach oben krabbeln, kriechen oder gehen können spielen dort oben. Ältere zeigen Jüngeren, wie sie sich nach oben und auch wieder nach unten bewegen können. Wenn ich den Berg nicht herunter gehen kann, dann rutsche ich auf meinem Po herunter.

Erwachsene beobachten und geben nur dann Hilfestellung, wenn sie darum gebeten werden.
Wir spielen draußen bei Regen und Sonne, im Wasser, mit Wasser, mit Erde, im Schlamm, mit Steinen, mit Sand und vielen anderen Naturmaterialien.

Erwachsene spielen mit, leben vor und machen Fehler. Aus Fehlern lernen wir. Erzieherinnen gehen überlegt, ziel-bewusst durch den Alltag. Der ganze Tag bedeutet: Ich bin Teil eines Gerüstes, auf dem alle mit viel Spaß und auch Konzentration klettern dürfen oder beim Klettern zuschauen dürfen.

Beim Spielen dürfen alle schmutzig werden.
Wir probieren vom Material, welches zur Verfügung steht. Beispiel: Schlamm eignet sich sehr gut als Hüttenanstich. Die Kinderhütte muss gestrichen werde. Das Wasser der Pfütze schmeckt nach Sand. Das Gras macht grüne Punkte auf helle Hosen. Die nasse Rutsche macht nasse Hosen. Die Brennnessel brennt ganz furchtbar, der Wegerich lässt das Brennen wieder aufhören. Die Brombeeren sind oben am „süßesten“ und stacheln. Das Wasser läuft den Berg herunter, nur wenn wir es hochtragen. Der Baum ist so hoch, Kinder gehen aus eigener Kraft nach oben oder beobachten andere Kinder beim Klettern.